Sieben Wochen
Ich habe mir die Quaränte während der Covid-19-Pandemie zum Anlass genommen um zusammen mit meiner Zwillingsschwester Jessica eine Portraitserie umzusetzen - jede Woche eine Aufnahme. Schon lange wollte ich wieder eine inszenierte Fotoserie starten und endlich hatte ich die Zeit dazu.
Woche 1 - Eingesperrt in vier Wänden
Eingesperrt in vier Wänden. Gerade die ersten Tage waren sehr heftig für uns weil die Umstellung so plötzlich kam. FreundInnen und Familie nicht mehr sehen zu dürfen und Homeoffice/ Wohnzimmer/ Küche/ Schlafzimmer in einem Raum.
Woche 2 - das blaue Bildschirmlicht
Noch haben wir uns nicht viel „rausgetraut“ - eigentlich nur zum Einkaufen, oder durch den Gang hinaus zum kleinen Gemeinschaftsgarten. Wir arbeiten viel länger als sonst und schauen abends nur noch Serien auf Netflix wodurch wir nur das blaue Bildschirmlicht statt dem Sonnenlicht abbekommen. Trotzdem war Woche 2 erträglicher - wir haben die Tatsachen akzeptiert und müssen da wie jede/r andere durch.
Woche 3 - die Suche nach Vitamin D
Jetzt wird es echt schon mühsam und die Decke fällt uns auf den Kopf. Draußen beginnt der Frühling und drinnen sind wir an unsere Computer gefesselt. Zumindest am Wochenende versuchen wir länger nach draußen zu gehen um Vitamin D zu tanken.
Woche 4 - ein erträglicher Rhythmus
Es hat sich alles eingespielt. Wir sind ein gutes Team und haben einen erträglichen Rhythmus gefunden, auch wenn die Tage für uns sehr ähnlich verlaufen. Dem versuche ich aber entgegenzuwirken indem ich die direkte Umgebung mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunde - das geht da ich seit dieser Woche in Kurzarbeit bin und die Zeit habe auch untertags unterwegs zu sein. Jessi arbeitet unverändert Vollzeit im Homeoffice.
Woche 5 - die physische Distanz
Dass so eine Situation jemals eintreffen wird hätten wir nie gedacht. Irgendwie fühlt sich alles so surreal an und wir hinterfragen unseren Alltag und den Sinn darin.
Es ist die erste Woche in der wir uns zeitweise richtig auf die Nerven gehen.
Dank des Internets sind wir gut mit unserer Familie und Freunden verbunden, aber die physische Distanz bleibt.
Woche 6 - Alles Gute zum Geburtstag
Was soll ich sagen, es wird nicht besser...
die Quarantäne ist irgendwie wie eine Trennung. Man fühlt sich alleine, die Tage verrinnen ineinander und nur wenige Dinge können einen aufheitern. Was aber immer hilft sind Freunde! Besonders diese Woche, denn Jessi und ich hatten Geburtstag und wir wurden mit Geschenken und Kuchen vor unserer Haustur überrascht. Auch die vielen Nachrichten, Videocalls und Glückwünsche haben den Quarantäne-Geburtstag um einiges verschönert und natürlich die Tatsache dass wir zu zweit feiern konnten.
Woche 7 - einige Lockerungen
Die letzte Woche war sehr ruhig. Jessi hat ihr Vollzeit-Homeoffice ins Burgenland verlegt um mal ein bisschen Abwechslung zu haben und ich hatte viel Freizeit die ich vor dem Fernseher aber auch draußen im Grünen genutzt habe. Das Wochenende haben wir dann wieder gemeinsam verbracht und einen kurzen Fahrradausflug unternommen. Seit heute arbeitet Jessi wieder im Büro und der Mai hat einige Lockerungen gebracht, weswegen dieses Bild das letzte der Serie ist. Deswegen auch der Titel SIEBEN WOCHEN.